Wettbewerb Karstadtareal


Realisierungswettbewerb 
Neubau Wohn- und Geschäftshaus Karstadt-Areal, Rüsselsheim

Auslober: gewobau, Rüsselsheim
Planung: 2019

Wettbewerb Karstadtareal


Realisierungswettbewerb 
Neubau Wohn- und Geschäftshaus Karstadt-Areal, Rüsselsheim

Auslober: gewobau, Rüsselsheim
Planung: 2019

Einstufiger Realisierungswettbewerb. 

Zielsetzung des Verfahrens ist es, das „Karstadt-Areal“ auf Grundlage der Ergebnisse des vorgeschalteten städtebaulichen Ideenwettbewerbs baulich zu entwickeln. Mit der Neuentwicklung soll der zentralen Innenstadtlage Rechnung getragen und gleichzeitig die Wohnfunktion in der Innenstadt gestärkt werden. Als „Karstadt-Areal“ wird dabei der Gebäudekomplex des ehemaligen Karstadt Warenhauses Frankfurter Straße 11-15 sowie die benachbarten Gebäude Frankfurter Straße 9 und 17 bezeichnet, somit der gesamte Gebäudezug an der Frankfurter Straße zwischen Löwenstraße und Friedensplatz (Plangebiet). Im Weiteren soll südlich des Plangebiets in einem Ideenteil eine mögliche Weiterentwicklung mitgedacht werden

Situation:

Der Wettbewerbsbereich für das künftige Baugebiet liegt in randlicher Lage im Osten der Kernstadt, das sich baulich und nutzungsbezogen heterogen strukturiert darstellt. Das leer stehende ehemalige Karstadt-Gebäude wirkt einerseits maßstabsprengend, andererseits erwächst hieraus eine erhebliche Dichte-Anforderung für die zukünftige Nutzung des Areals. Aus dieser städtebaulichen Gemengelage, der sehr undifferenzierten räumlichen Gliederung sowie der geplanten Nutzung als Wohnstandort mit öffentlichen Bereichen und Ladenzonen lassen sich - abgesehen von einer möglichen Blockrandbebauung - wenig unmittelbare städtebauliche Konzeptionen zwingend ableiten.


Städtebauliches Ziel und Konzept:

Generelles Ziel ist daher die Entwicklung eines Gebietes, das einerseits mit zeichenhaften Merkmalen Eigenständigkeit aufweist, sich aber gleichwohl quartiersübergreifend einfügt und dem engeren Innenstadtgebiet im Bereich Frankfurter Straße insgesamt einen neue Identität verschaffen kann. Rüsselsheim sollte ein wahrnehmbares Zeichen zukunftsweisender Entwicklung auch baulich sichern. Darüber hinaus bedarf die bisher eher als Rückseite erscheinende Kleine Löwenstraße und deren Einzelhandelsbereiche einer städtebaulichen Aufwertung. Aus diesem Grund wird die Blockbebauung abweichend von der Darstellung der Auslobung bzw. des vorausgegangenen Ideenwettbewerbes anders gefasst: Öffnung nach Norden zur Frankfurter Straße hin, Schließung des Blocks in Verlängerung der bestehenden Bebauung.

Städtebauliches Ziel und Konzept:

An der Frankfurter Straße wird unter leichtem "Set-Back" ein Wohnhochhaus ("Campanile" oder "Mainblick") angeordnet, das in Korrespondenz zum Turm der Stadtkirche das neue Gebiet zeichenhaft markiert und einen kleinen Vorplatz gewährleistet. Dies könnte ein Hochhaus sein das ‚freundlich‘ zu seiner Umgebung ist, indem es die Umgebung belebt und verbessert. In Verbindung mit der neuen Blockrandbebauung entsteht so über die Kleine Löwenstraße ein neuer Zugang zur Einkaufsstadt und eine unverwechselbare städtebauliche Gestalt. Im Bereich Friedensplatz wird die Blockbebauung "gerundet" geschlossen, sodass eine eher aufgeweitete Blickbeziehung in Richtung Friendensplatz entsteht und dieser optisch besser eingebunden wird.

Bauliches Konzept und Konstruktion:

Das Baugebiet soll eine eigene Identität zeigen, jedoch in seinen baulichen Merkmalen trotz erheblicher Baumassen bescheiden bis gediegen im positiven Sinn geprägt sein. Auch das Hochhaus wird in den Abmessungen so gefasst, dass ein schlanker Turm entsteht, der sich allerdings nach Süden abtreppt und terrassiert, um gute Wohn-und Raumbedingungen zu gewährleisten. Die Gebäude der Blockrandbebauung sind in konventioneller Massivbauweise (Schotten) vorgesehen, die jedoch relativ freie Grundrissgestaltung ermöglicht. Balkone und Terrassen gestatten individuelle Gestaltung und Ausstattung mit festem und flexiblem Sonnenschutz, wie z.B. Pergolen, Wintergärten, Schiebe- bzw. Faltläden etc. Der Wechsel von Voll- und Staffelgeschossen im Obergeschossbereich trägt trotz einfacher Baumassen zur Vielgestaltigkeit bei.

Bauliches Konzept und Konstruktion:

Der Wohnturm ist als Stahlbetonkonstruktion mit Stützraster vorgesehen und erreicht bei einer regulären Geschosshöhe von 3,0 m und 12 Geschossen eine Höhe von ca. 37 Metern, sodass die Kirchturmhöhe der Stadtkirche nicht überschritten wird. Die Abstandsflächen zur Nachbarbebauung können weitgehendst eingehalten werden. Insgesamt sind - je nach Wohnungsgröße - 75 Wohneinheiten vorgesehen, die sich entsprechend des geforderten Wohnungsmix relativ gleichmäßig auf die Baumassen verteilen.

Nutzungskonzept:

Für das Quartier wird eine Mischung aus Wohnen, Verwaltung, Einzelhandel und Gastronomie vorgesehen, sodass die Merkmale eines Kerngebietes erfüllt werden. Korrespondierend mit der Baumassenentwicklung sind alle Erdgeschosszonen für Einzelhandel vorgesehen, die an relevanten Stellen - z.B. im Bereich Wohnturm bzw. vorgelagertem Platz - durch gehobene Systemgastronomie ergänzt werden kann. Um dem Eckbereich am Friedensplatz eine bessere Frequenz zu sichern, wird hier im EG der Zugang zur Stadtverwaltung durch einen kleinen "Stadtpavillon" angeordnet. Das 1. OG der Blockbebauung kann so vollständig von Flächen der Stadtverwaltung eingenommen werden. Die weiteren Geschosse sind reine Wohngeschosse. Im Wohnturm sind ab dem 1. OG nur Wohnnutzungen vorgesehen. Der Gesamtbereich ist unterkellert mit Flächen für Tiefgarage, Wohnungskeller und Fahrradabstellflächen.

Freiflächen:

Dem Gesamtkonzept und der Baumassenverteilung folgend, entstehen Freiflächen unterschiedlicher Prägung und Gestaltung, die insgesamt eine abgestufte Vernetzung gewährleisten. Der Blockinnenbereich ist als halb-öffentliche bzw. private Zone nur der Wohnnutzung zugeordnet und gewährleistet die Bereitstellung angemessener Wohnumfeldnutzungen einschl. Grünfläche, Kleinkinderspielplatz und ähnlichem. Im Wohnturmbereich entsteht eine neue Fußgänger-"Passage" zur kleinen Löwenstraße, die im EG durch Vordächer arkadenähnlich ausgebildet sein kann und zusammen mit dem Vorplatz sowie zusätzlichen Grünbereichen eine neue öffentliche Zone mit hoher Aufenthaltsqualität sichern kann. Die sich anschließende kleine Löwenstraße wird als verkehrsberuhigte Erschließung unter niveaugleicher Pflastergestaltung Teil dieses Freiflächennetzes. Im Bereich Friedensplatz kann die bestehende Planung und Ausführung übernommen werden.

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